Ab wann macht alkohol blind
In Indien sind kürzlich mehr als 40 Menschen gestorben, fast mussten im Krankenhaus behandelt werden. Sie alle hatten alkoholische Getränke konsumiert, die zu viel Methanol enthielten. Immer wieder kommt es in Indien, aber auch in anderen Ländern, zu diesen tödlichen Methanolvergiftungen. Methanol gehört zur Stoffgruppe der Alkohole und ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die in der chemischen Industrie verwendet und beispielsweise für die Herstellung von Brennstoffzellen eingesetzt wird. Obwohl sich Ethanol und Methanol in ihrer chemischen Struktur sehr ähnlich sind, unterscheiden sie sich in ihrer toxikologischen Wirkung enorm: Trinken sollte man Methanol auf keinen Fall. Trotzdem kommt es immer wieder zu oft tödlichen Zwischenfällen mit gepanschtem - also mit Methanol versetztem - Alkohol. Der Stoff kann auf verschiedene Wege in den Trinkalkohol gelangen. Die Trinkenden selbst merken davon nichts, weil Methanol und Ethanol geschmacklich nicht zu unterscheiden sind. Methanol entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Trinkalkohol.
Ab wann macht Alkohol blind?
Nicht immer ist den Fälschern dabei die giftige bzw. Zudem ist diese Substanz in Spirituosen weder geruchlich noch geschmacklich wahrzunehmen, was es den Fälschern sehr erleichtert. Die tödliche Wirkung ist auf die Stoffwechselprodukte Formaldehyd und Ameisensäure zurückzuführen. Je nach Körpergewicht kann bereits eine Methanolmenge von 3 bis 8 g zur Erblindung, eine Menge von 18 bis 60 g zum Tod führen. Als natürliches Gegenmittel bei einer Methanolvergiftung wird reines Ethanol verabreicht, das die Verstoffwechselung des Methanols blockiert. Die Wirksamkeit der Ethanolgabe ist jedoch abhängig vom Zeitpunkt der Aufnahme sowie von der aufgenommenen Methanol- und Ethanolmenge. Methanol ist in geringen Mengen praktisch in jeder Spirituose enthalten. Dies liegt daran, dass Methanol aus dem fruchteigenen Pektin der Zellwände im Verlauf der Gärung enzymatisch abgespalten wird. Methanol lässt sich aufgrund seines sehr ähnlichen Siedepunktes von Ethanol destillativ nur mit einer sehr aufwendigen technologischen Ausrüstung abtrennen, die in Kleinbrennereien in der Regel nicht vorhanden ist.
| Folgen von Alkoholvergiftung | Schön wäre es, wenn die alkoholische Gärung immer genau so verlaufen würde, wie wir sie wollen. Wenn wir von Alkohol reden, so meinen wir den Ethylalkohol, chemisch Ethanol genannt. |
| Wie Alkohol das Sehvermögen beeinträchtigt | In Indien sind kürzlich mehr als 40 Menschen gestorben, fast mussten im Krankenhaus behandelt werden. Sie alle hatten alkoholische Getränke konsumiert, die zu viel Methanol enthielten. |
Folgen von Alkoholvergiftung
Man kennt die Geschichte von schlechten Bränden, die blind machen und Menschen die versehentlich den Vorlauf trinken. In folgendem Texte will ich Sie nach bestem Wissen informieren, warum Methanol blind macht, woher es kommt und wie eine Methanolvergiftung behandelt wird. Methanol CH-OH ist chemisch betrachtet fast genau wie Ethanol CH3-CH2-OH , nur etwas kleiner. Dem Körper macht das erst mal aber fast nichts aus und Methanol wird fast genauso abgebaut wie Ethanol. Aber nur fast und hier liegt der Knackpunkt. Das Enzym Alkoholdehydrogenase ADH wandelt im Körper alle Alkohole in Aldehyde und Ketone um. Formaldehyd ist wiederum einigen Leuten ein Begriff: In Formaldehyd werden Käfer und Leichenteile eingelegt, da diese darin nicht mehr biologisch abgebaut werden, bzw. Formaldehyd ist sehr giftig, greift Organe und vor allem die Sehzellen an. Kleine Mengen können aber durchaus verkraftet werden, denn:. Es gibt im Körper Aldehyd-Dehydrogenasen ALDH , die alle Aldehyde in Säure umwandeln. Aus Formaldehyd wird die Ameisensäure und aus Acetaldehyd die Essigsäure.
Wie Alkohol das Sehvermögen beeinträchtigt
Der Mensch kann Ameisensäure nur sehr langsam abbauen. Es kommt zu einer Azidose, einer lebensbedrohlichen Verschiebung des pH-Wertes von Körperflüssigkeiten wie dem Blut ins Saure. Am empfindlichsten reagieren die Nerven auf die Azidose. Daher als erste Symptome Kopfschmerzen, dann Erblindung durch Zerstörung des Sehnervs. Der Tod kommt dann durch eine Atemlähmung zustande, wenn diese Nerven ausfallen. Die meisten Branntweine enthalten kaum Methanol. Das Methanol entsteht durch die Spaltung und Vergärung des Pektins. Wird die Maische vor dem Brennen filtriert, sodass sie kaum Zellwände enthält, so sind die Brände arm an Methanol. Isoliert betrachtet wären diese Grenzen schon so hoch, dass man sich damit vergiften könnte. Da aber gleichzeitig immer Ethanol aufgenommen wird, bewirkt dieser durch die Hemmung des Methanolabbaus das diese Menge vertragen wird. Anders sieht dies bei selbst gebranntem aus. Wird die Destillation langsam durchgeführt, so wird man im Vorlauf zuerst eine stark methanolhaltige Fraktion erhalten, die man verwerfen sollte, dann den eigentlichen trinkbaren Teil und im Nachlauf dann weitere höhere Alkohole und höhere Ester mit noch höheren Siedepunkten.